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Spezial-Forum zur Unimog-Baureihe U 404 S.

Moderatoren: stephan, krahola

#573174
Hallo Zusammen,
ich habe bei meiner Frontlenker 404 einen druckluftunterstützter Bremskraftverstärker aus der U-1300 verbaut. Es funktioniert, aber ich habe einen deutlichen Druckverlust auf beide Druckluftkreise. Ich kann keine Undichtigkeit optisch oder akustisch erkennen. Nach ca. 30 min geht die Handbremse nicht mehr auf.
Mein verdacht ist, dass es eventuel rückverts durch den Kompressor selbt eine Lekage gibt.
Ist ein mechanische einzylinder Kompressor grundsätlich als Rückschlagventil zu betrachten, oder sollte man nach der Kompressor zusetzlich ein Rückschlagventil in die Leitung einbauen?
Danke für euere Einschätzung.
Beste Grüße und guter Rutsch: Zsolt
#573175
Hallo,


verstehst du unter deinem Kompressor wirklich nur den Kompressor als Verdichter selber, oder auch Druckregler und Tank?
Ich weiß nicht, wie es bei dem 404 angedacht wäre, aber ohne die weiteren Komponenten käme mir das ganze doch stark vereinfacht und zu wenig redundant vor.
Ja der Kompressor sollte keinen bzw wenig Druck über das Auslassventil zurück in den Kolben lassen.
Allerdings sollte dein Bremskraftverstärker durch die anderen Komponenten weiter geschützt werden.
Der Druck Regler durch u.a. Abblasen dagegen, dass dein Kompressor bei fehlendem Abnehmer immer höheren Druck erzeugt, der diesen oder die angeschlossenen Verbraucher schädigt. Außerdem hält er den Druck auf seiner Ausgangsseite unter einem maximalen niveau und verhindert, dass Luft zurück zur Eingangsseite fließt. Der Tank puffert das ganze dann, um die Versorgung sicherzustellen, wenn du mal kurzzeitig viel verbrauchst oder z.b. einige Bremsungen bei ausgefallenen Kompressor durchzuführen.

Daher würde ich drauf hinweisen, dass der weitere Aufbau des Systems durchaus wichtig für die Sicherheit wäre, aber auch für die Klärung weiterer Fragen, da die Bauteile solche Funktionen übernehmen.


Grüße
Sebastian
#573176
Hallo,
um Missverständnisse zu vermeiden habe ich ein Schaltschema beigefügt. Unterschied dazu ist, dass ich kein Frostschutzpumpe, sondern ein Lufttrockner habe. Zusätzlich, parallel zur mechanischen Kompressor, sind zwei elektrische Kompressoren vor dem Druckregler redundant eingebaut. Im normalen Fahrbetrieb ist der mechanische Kompressor ausgeschaltet. Ein Anhängeranschluß gibt es nicht.
Grüße: Zsolt
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#573181
Hallo Zsolt
das erste Misverständnis ist deine Beschreibung, alle Unimogs der großen Baureihen haben keinen Bremskraftverstärker, alle Fahrzeuge haben eine Fremdkraftbremse, guckst du bei Nr.17.
Zwischen Vorrat Luftbehältern und dem Kompressor sitzt das Mehrkreisschutzventil und der Druckregler, wenn alles ordnungsgemäß funktioniert darf am Kompressor gar kein Druck anliegen.
Die Lufttrocknerpatrone wird beim Regenartionsprozess aus einem separaten Behälter rückgetrocknet, die Einrichtung ist in deinem Bild gar nicht zu sehen. Vielleicht stellst du mal ein Bild von deiner tatsächlichen Anlage ein. Was ist mit dem Anhängerbremsanschluss und dem Anschluss für Nebenverbraucher, sind die überhaupt vorhanden.
Am einfachsten wäre es, die Kreise am Vierkreisschutzventil der Reihe nach abklemmen und schauen, wann der Spuk aufhört.
#574284
Hallo Zusammen,
zu dem Thema habe ich ein sehr informativen Beitrag auf Allrad-LKW-Gemeinschaft / Allradler-Nico, gefunden:

"Starker Luftverlust der nicht hörbar ist, ist bei alten Fahrzeugen fast immer auf Mehrkreisschutzventil und Druckregler zurückzuführen. Das Mehrkreisschutzventil soll bei neueren Fahrzeugen bei Druckverlust bei 6,5 bar die Kreise trennen, bei älteren dürfen das auch 4,5 sein. Sind nun alle kreise gleichmäßig nieder und nichts anderes zu finden, hat sich wohl das Rückschlagventil im Druckregler verabschiedet und es wird luft zurück in den Kompressor gedrückt. Da dieses ja gleichmäßig alle kreise betrifft werden auch alle gleichermaßen entleert.
ABER: Es kann auch ein Luftverlust in Kreis 3 ( Handbremse und Anhängerversorgung) oder 4 (Nebenverbraucher wie Sitz oder Motorbremse, Seilwinde usw) sein.
Handbremshebel und dessen Leitungen sind da ein beliebter fall, da sämtliche Anschlüsse nicht im Sicht- oder Hörbaren Bereich liegen allerdings nur schwer ausfindig zu machen.
Genau kann man das dann nur mit 4 geeichten Manometern überprüfen, die schön nebeneinander liegen und man z.b. stündlich den Füllstand überprüft.
Fällt dann ein Kreis deutlich mehr als ein anderer, und nach einiger Zeit sind beide oder alle leer, liegt es am Mehrkreisschutzventil und einer Undichtigkeit im schneller fallenden kreis.
Den Luftverlust über das Druckregelventil kann man übrigens ganz einfach feststellen, Luftleitung am Kompressor abmachen, Luftballon drüber stülpen und mit z.b. Res-Q-Tape abdichten. Ist der Luftbalon nach einer stunde voll oder gar geplatzt habt ihr den Fehler gefunden."

Die Prüfung mit der Lufftballon werde ich machen.

Grüße: Zsolt / Alumog
#574335
Hallo Szolt
es gibt unterschiedliche Versionen des Vierkreisschutzventil, mit oder ohne oder begrenzter Rückströmung.
Die pauschalte Antwort aus dem blauen Forum ist nur teilweise zutreffend. Auch beim Lufttrockner gibt es unterschiedlichen Rückströmung zum Trockner.
Ob dein Druckregler durchlässt kann st einfach prüfen, indem die Kompressorleitung öffnest und mit dem Werkstattkompressor von hinten einspeist.
#574351
Hallo Helmut,
ja das ganze sachlich zu ergründen ist gar nicht so einfach. In der Anlage habe ich von den beiden, ev. betroffenen Teilen spezifische Informationen beigefügt. Kannst du damit was anfangen?
Das Vierkreisschutz-Ventil ist neu aber uralt. Der Lufttrockner ist gebraucht mit neuer Kartusche. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass Dichtungen nicht mehr 100 % -ig sind. Es kann aber leider mit Neuteilen auch passieren. Ich mußte einer der Federspeicher für die Handbremse austauschen weil es eine Leckage gab.(Bild)

Grüße an Alle: Zsolt / Alumog
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#574883
Hallo Zusammen,
ich möchte das Thema nochmal aufgreifen. Es gibt dazu einen aktuellen Anlass, ich konnte mein Frontlenker 404 aus der Garage fahren und vorsichtig im Gewerbegebiet testen. Alle Systeme funktionieren auf ebenen Boden, daher bin ich vorsichtig optimistisch.
Wie bereits beschrieben, ist ein druckluftunterstützter Bremskraftverstärker / Fremdkraftbremse (Bild) verbaut. Ich habe eigentlich erwartet, dass es einem kolossalen Unterschied in der Bremswirkung zu merken sein wird. Ich konnte die Fuhre aber nicht zum Blockieren der Räder bringen.
Das Fahrzeuggewicht liegt mit lehren Koffer aber ohne weiteren Klimbim ca. 3To.
Bereifung ist auf 12,5 x20 vergrößert worden.
Die Bremstrommeln sind ausgedreht worden.
Die Bremsbelege sind aufgeraut worden vor dem Zusammenbau.
Die Hydraulikleitungen sind neu.
Die Luft ist mit einem Werkstatt-Entlüfter entfernt worden.
Die Druckluftversorgung mit zwei laufenden elektrischen Kompressoren liegt über 7 Bar.
Um die schwache Bremswirkung einzukreisen wäre für mein Verständnis der nächste Schritt den Bremsdruck zu prüfen. Wie und wer sowas macht weiß ich noch nicht.
Meine Frage ist, wie hoch muss der Hydraulik-Druck sein damit eine Fuhre mit 4 – 4,4To. mit blockierenden Rädern zum Stehen kommt?
Grüße: Zsolt / Alumog
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#574891
Hallo Zsolt,
Deine Frage nach dem Druck kann ich nicht beantworten.
Aber wie fühlt sich Deine Bremse an, wurde sie hart?
Ich glaube aus Kenntnis der 404 Bremse zunächst erst einmal nicht, dass es an mangeldem Druck liegt. Ich bekomme meine Bremse auch ohne Bremskraftunterstützung zum blockieren.
Bei nicht betätigter Bremse dürfen die Bremsbacken nur so gerade eben frei werden.
Wenn die Bremstrommeln ausgedreht wurden, dann ist der Innendurchmesser (Rundung) leicht größer geworden. Bei den Bremsbelägen ist durch das Anschleifen (aufrauhen) der Außendurchmesser (Rundung) eher leicht kleiner geworden. Das heißt das durch diese Arbeiten erst die Bremsbelege sich wieder an die Trommel anpassen müssen.
#574894
Hallo Szolt
Für die Druckmessungen sind in den hydraulischen und pneumatischen Bremskreisen Prüfanschlüsse normalerweise verbaut. Jede gut ausgestattete LKW-Werkstatt sollte ein Prüfgerärt haben. Dabei wird der eingesteuerte Luftdruck und der erzeugte Hydraulikdruck gemessen. Wenn ein ALB verbaut ist, auch der wirksame Druck hinter dem ALB.
Bild
Ich habe dafür einen Prüfkoffer von der Bundeswehr und dazu noch zwei Druckluftmanometer
Prüfgerät ATE.png
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#574895
Hallo Jürgen,

Danke für deine Expertise.
Das Bremspedal hat auf jeden Fall Wiederstand, „es fällt nicht durch“. Es ist an sich ein Pneumatik- oder Proportional-Ventil welche ich, mit den Fuß, mehr oder minder öffne. Der Bremskraftverstärker übersetzt, im Verhältnis Druckluft-Membran/Kolben zu Hydraulikkolben, eine enorme Kraftvergrößerung. Dennoch spüre ich den tatsächlichen hydraulischen Wiederstand nicht so direkt, wie wenn es keine Unterstützung vorhanden ist.

Ich werde die Räder aufbocken und die Exzenter auf der Rückseite der Trommelbremse schärfer anlegen. Ich müsste danach etwas herumfahren, um zu sehen ob es warm wird bzw. ob die Bremswirkung sich verbessert. Ich habe allerdings noch keine TÜV-Abnahme, aber dazu benötige ich gute Bremsen.

Ein Schweizer Kollege von mir hat empfohlen weichere Bremsbeläge zu verwenden. Damit hat er eine Verbesserung erreicht.
Es bleibt spannend!

Grüße: Zsolt
#574896
Hallo Freunde,

Ich würde auf alte, harte Bremsbeläge tippen.
Nur aufrauhen der Oberfläche reicht bei alten Belägen nicht aus.
Mit frischen, weichen Bremsbelägen braucht man bei leichten Fahrzeugen normalerweise keinen BKV.
Da überbremst zumindest die Hinterachse.

Beim öffnen,abnehmen der Bremstrommel solltest Du mal auf das Tragbild der Beläge schauen, da wird nur ein Teil benutzt, werden.

Gruß
Jochen
#574901
Hallo Zsolt
du hast soweit mir bekannt die Achsen vom 404 mit Trommelbremse. Üblich ist so um die 80- 100 bar. Der Vorspannzylinder mit Hauptbremszylinder ist vom 1300L und deshalb für Scheibenbremse gebaut, da ist der Druck höher.
Eigentlich müsste die Bremskraft reichen. Allerdingsist die Wirkung von neu ausgedreht Trommeln mit nicht eingelaufenen Belägen deutlich niedriger. Wurden die Bremsbeläge auf den Trommelradius überdreht?
#574907
Hallo Zsolt, hallo Helmut,
beim ersten lesen heute morgen war ich von einer üblichen Installation eines 404 ausgegangen, also einer Druckluft unterstützten Hydraulikbremse ähnlich meiner mit zusätzlichem Überdruckbremskraftverstärker eingeschleift zwischen Hauptbremszylinder und Radbremsen.
Nun habe ich verstanden, dass hier ein anderes System verbaut ist. OK
Helmut schreibt, dass der verwendete Hauptbremszylinder vom U1300L mit Scheibenbremsen stammt.
Wie sieht es den da überhaupt mit dem Hub-Öl-Volumen im Vergleich der alten Trommelbremsanlage 404 mit der Scheibenbremsanlage U1300L aus.
Reicht da der Weg des Hauptbremszylinders aus oder läuft der Hauptbremszylinder zu früh auf Anschlag?

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