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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#574508
Hallo Zusammen!

Wir hatten die Frage schon mal unter unserem ersten Beitrag "Eine kurze Vorstellung" gepostet, ich denke es macht aber mehr Sinn ein neues Thema zu öffnen. Nach dem Entrosten und lackieren der Hinter- und der Vorderachse stellten wir bei der Vorbereitung der erneuten Montage der vorderen Radvorgelege an den Achsrohren fest, dass Spiel zwischen den Buchsen und den entsprechenden Bolzen der Lenkung besteht. Man kann die Buchsen merklich auf den Bolzen hin und her bewegen. Messungen mit einem digitalen Messschieber ergaben ca. 0,2 mm Spiel. Sehe ich das richtig, dass man die Buchsen besser ausstauscht? An unserer Achse ist die Version verbaut, bei der der obere Bolzen von oben durch das Radvorgelege in die in dem Achsrohr verbaute Buchse montiert wird. Braucht man für den Wechsel der Buchsen Spezialwerkzeug, oder lassen sie sich einfach rauspressen? Die untere Buchse ist in einer sogenannten Lagerbuchse als Grundkörper eingepresst, die dann von dem Lenkhebel umfaßt wird. Wie bekomme ich die sehr dünne Buchse aus dem Grundkörper?

Besten Dank im Voraus,

Bernd und Oskar
Dateianhänge:
Lenkbuchse Unten.jpg
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Lenkbuchse Oben.jpg
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#574511
Hallo Bernd und Oskar,

wie schon im ersten Beitrag geschrieben kenne ich die neue Achse nicht wirklich, habe jetzt aber in meinealten Dokumentation zu meinem 411a, der noch die alte Achse hatte, geblättert.
Dort wird auch bereits die neue Achse beschrieben. Derzeit kann ich aber nicht sagen ob es zu der dort beschrieben Ausführung noch spätere Änderungen gab. Wenn man bei den Ersatzteilhändlern schaut sind ab einer bestimmten Fahrgestellnummer die Teile am 411 mit den späteren 421, 406, 416 gleich gewesen ob. Ob das für alle neuen Achsen gilt kann ich derzeit nichtsagen. Also wäre die Angabe der Fahrgestellnummer (wenn es noch die original Achse ist) vielleicht hilfreich.
In meinem Werkstatthandbuch wird unter anderem von notwendigen zu ermittelnden Beilagen geschrieben und dort steht
Bei der Ermittlung der Beilagen kann das Spiel von 0,2mm bis höchstens 0,5mm vergrößert werden
Hierbei sollte es sich um das Axialspiel handeln. Ist bei Euch auch das Axialspiel gemeint?
Ansonsten gibt es ein umfassendes Unimog Tabellenbuch (ab Baureihe 421) zu erwerben in dem wohl jede Menge Daten und Maße stehen. Wenn also Eure Achse / Achsschenkel bereits eine 421; 406 ; 416 Teilenummer hat, hilft Dir vermutlich auch das Tabellenbuch weiter.
#574516
Hallo Bernd und Oskar,
diese sogenannte "neue Achse" U411 ist nicht ganz einfach instandzusetzen, da die Achstrichter abgebaut werden und dann die Bolzen/Buchsen auf eine Presse aus- als auch eingebaut werden müssen. Wenn nur die Messingbuchsen erneuert werden, kann man an diesen mit einem Dremel und entsprechendem Fräsaufsatz einen Schlitz reinfräsen, sodass die Buchsen leicht zu entfernen sind. Die obere Buchse mit dem Bund ist noch handelsüblich 4063320650, die untere mit A 4063320250 ist bei mogparts erhältlich. Wichtig an der Hinterachse ist auch das Schiebestück der Kardanwelle zu prüfen. Dafür müsste aber das Schubrohr abgebaut werden....Wenn die Stege in der Kardanwelle aber noch nicht spitz sind, ist eigentlich der Zustand gut.
Viel Erfolg und Gruß aus Hamburg
Thomas
#574555
Hallo Thomas!

So wie es aussieht werden wir nur die Messingbuchsen erneuern. Ich möchte mich nur noch mal vergewissern, ob ich Deine Antwort richtig verstanden habe:

Demontage der Buchsen durch Zerstörung; für die untere Buchse sehe ich das genau so, da diese ja in einem Sackloch eingepresst ist. Kann man die obere Buchse eventuell mit Hilfe eines kurzen Hydraulikzylinders ("Lukas") nach oben auspressen? Bekommt man die neue Buchse wieder eingepresst, ohne den Achstrichter zu demontieren?

Leider haben wir festgestellt, das auf einer Seite die kegelige Scheibe im Sackloch der unteren Buchse fehlt. Ist diese noch zu bekommen oder hat jemand diese schon mal nachgefertigt?

Das Schubrohr hatten wir schon demontiert, um die Dichtung zu tauschen und haben dabei festgestellt, dass das Schiebestück noch sehr gut aussieht.

Beste Grüße

Oskar und Bernd
#574563
Hallo Oskar und Bernd,
wenn Ihr so einen kurzen Zylinder habt, dann kann man die Buchse auch ausdrücken. Eingeprsst habe ich die Buchse mit Hilfe einer Hilfkonstruktion und einem kleinen Schraub-Hydraulikzylinder. Die Hilfkonstruktion sind massive Flacheisen mittels Steckbolzen, die den Achstrichter "umschlingt". Da habe dann drinnen mittig den Zylinder plaziert. Der Zylinder macht nur ca. 8mm Hub, deshalb ist das eine fummilige und langwierige Angelegenheit.
Ob es die Druckscheibe noch gibt, weiß ich nicht. Ich müsste heute Abend schauen anhand der Teilenummer.
Gruß
Th. Kleefeld
#574582
Hallo Thomas!

Vielen Dank für den Tip, aber die Fa. Ahlborn kann das Teil trotz gegenteiliger Aussage des Webshops nicht mehr liefern. Uns wurde jedoch der Kontakt zu Daimler Nutzfahrzeuge Ulm vermittelt, dort haben wir das Druckstück bestellt (leider nur ein mal verfügbar).

Beste Grüße

Bernd und Oskar
#574774
Hallo zusamen!

Nach dem wir neue Buchsen besorgt hatten konnten wir auch noch zwei neue Druckscheiben ergattern. Nach dem wir alles gereinigt und neu lackiert hatten wurde alles wieder nach Vorschrift zusammengebaut. Der Achsschenkel läßt sich jetzt "satt" und spielfrei drehen. Nach der Montage des oberen Bolzens stellten wir jedoch fest, das wir dort, wie im Werkstatthandbuch beschrieben, kein Spiel messen können. Heißt das jetzt, dass wir die Einbausituation so belassen können, oder müssen wir noch eine Beilage von 0,2 mm unterlegen (Zitat Werkstatthandbuch "Spiel +0,2 mm; Spiel bei uns =0).
Bei der Demontage der Achsschenkel waren auch keine Beilagen zu finden.

Beste Grüße

Bernd und Oskar
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#574778
Hallo Bernd und Oskar,
wenn solche Angaben explicit in einem Werkstatthandbuch stehen, werden sich die Ingenieure auf Basis des damaligen Wissens und Stand der Technik etwas dazu gedacht haben.
Wenn sich nun seitdem das Fahrzeug und die verwendeten Materialien nicht geändert haben, denke ich, macht es Sinn sich ruhig an die Vorgaben zu halten. Unterchiedliche Ausgleichsscheiben gibt es um Fertigungstoleranzen auszugleichen. Die Aussage, es war vorher keine verbaut heißt 1. nicht dass die alte und die neue Buchse die gleichen Toleranzen haben und 2. auch nicht das vorher alles richtig eingestellt war.
Wenn das Spiel zu gering ist könnte es bei einer Materialausdehnung durch Wärme, etc vielleicht zu einem Sprengen des Gelenkes oder Teilen davon kommen.
#574779
Hallo Jürgen!

Alles von Dir gesagte kann ich voll unterschreiben und halte es auch für richtig (ich bin Maschinenbauer), aber meine Frage ist, wenn ich kein Spiel messe, ist eine 0,2 - 0,5 starke Beilage dann die richtige Wahl. Das Werkstatthandbuch würde ich so interpretieren, das man nach Erstmontage immer ein Spiel messen kann. In unserem Fall also kein Spiel , folgendermaßen Beilage 0,2 bis 0,5 mm verwenden.

Beste Grüße

Bernd und Oskar
#574784
Hallo Bernd und Oskar,
ich habe jetzt noch einmal mein altes Werkstattbuch hervor gekramt.
Demnach muss wie bei Eurem Bild der obere Bolzen eingesetzt werden und mit den schrauben soweit westgezogen werden, dass kein Spiel mehr vorhanden ist. Dann den Abstand zwischen dieser angeschraubten Platte und dem Grundkörper mit einer Fühlerlehre messen. Dem Mass 0,2mm zu addieren. Dann den Bolzen wieder abnehmen und eine Distanzscheibe mit der dicke des berechneten Masses verwenden. Wenn Ihr jetzt kein Spiel habt aber auch keinen Abstand messen könnt, müsst Ihr demnach eine 0,2mm Scheibe einsetzen.
#575229
Hallo Zusammen!

Erst einmal besten Dank für Eure Unterstützung. Ich konnte noch zwei neue Druckscheiben auftreiben, und nun ist wieder alles montiert, natürlich mit neuen Buchsen und der entsprechenden Beilage für den oberen Bolzen. Bei einer Sache sind wir uns jedoch noch unsicher. Wir haben in zwei verschiedenen Werkstatthandbücher unterschiedliche Angaben zu dem Anzugsmoment der Lenkhebel. Im ersten 250 Nm und im zweiten 290 Nm obwohl es sich anscheinend um die gleichen Schrauben M16 x 1,5 10.9 handelt. Gibt es dafür eine Erklärung, und welcher Wert ist zu nehmen? Das Gleiche ist uns auch bei der Verschraubung Schubrohr - Differentialghäuse Aufgefallen, einmal 90 Nm und dann wiederrum 130 Nm???

Beste Grüße

Bernd und OSkar
#575232
Hallo Bernd und Oskar,
betreffen beide Werkstattbücher Dein 411er Model. Wenn ja würde ich Im Zweifelsfall der neueren Ausgabe folgen, denn manchmal haben ja auch Hersteller neuere Erkenntnisse.
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